Sonntag, 30. Januar 2011

Grüne Woche Berlin 2011

Voller Euphorie machte ich mich gestern auf in die Hauptstadt. Mit samt meiner Gartenleidenschaft und der Hoffnung mir mit diesem Event die lange Winterzeit zu verkürzen, gings hinein ins Vergnügen... ist ja schließlich "Grün" im Namen, da muss also auch was für mich dabei sein. Viel hatte man schon gehört von der "Grünen Woche", vor allem das dort eher die betagteren Mitmenschen  verteten seien... dem ist aber nicht so, alle Altersklassen waren dort... demnach herrscht also allgemeines Interesse an der Agrarwirtschaft ? Nun hatten wir wohl das Glück, am besucherstärksten Tag anwesend zu sein...wer auf  Körperkontakt mit Fremden steht, ist hier genau richtig. Ich bin da leider etwas eingeschränkt und so relativierte sich mein fröhliches Erwartungsgefühl umgehend- zwischen all den Menschen im Spaziertempo.  Die Messe wartet auf mit einer Menge Spezialitätenstände der sich präsentierenden Nachbar- und Bundesländer, diversen Tierschauen und einem Bereich für die Gärtnerschar. Hoffnungsfroh strebte ich zielorientiert die Gartenhallen an, aber statt Inspiration gabs Gartenleitern, Gartenschwergeräte, Markisen, Gewächshäuser, Pavillons, Glasfasergartenmöbel, ein paar Blumenzwiebel- und Samenverkaufsstände und Gartenscherenprobiermöglichkeiten- Angebote wie man sie zur Genüge von regionalen Messen kennt...
Die internationale Blumenhalle machte zumindest Hoffnung auf den Frühling, da hier schönste Frühlingsblüher floristisch arrangiert waren, aber was an der Halle war international...? Nach der ersten Ernüchterung gings eine Etage höher zu den Länderpräsentationen, es war Mittagszeit und wir wollten uns auch den Bauch mit köstlichen Nahrungsmittelpröbchen vollschlagen, um satt aus der "Grünen Woche" zu rollen. Wer sich aber nicht gerade unverschämt durch die Mengen schlägt um in die Nähe betreffender Stände zu gelangen und dann mutig fragt... "Ham`se mal was zum Kosten..." bekommt nichts angeboten... die Zeiten der offensiven Werbung sind wohl vorbei... gucken ist angesagt, kannst ja kaufen wenn du was willst... und so gibt wohl jeder Besucher durchschnittlich 110 Euo aus bei diesem Besuch, sagte das Radio... eine Verkaufsmesse also. Was uns betrifft, nach drei Stunden Gedränge und Geschiebe haben wir uns vom Acker gemacht, den wunderbaren sonnigen Tag in Berlin genossen, gut gegessen und am Abend das phantastische 100. Berliner 6-Tage -Rennen (Radrennen) mit super Stimmung erlebt. Mein nächster Besuch bei der "Grünen Woche" wird seehr lange auf sich warten lassen.

Freitag, 21. Januar 2011

Geranium (Storchenschnabel)

Inspiriert vom "Garten in den Wiesen" verlegte ich anfänglich meine ganze Leidenschaft auf den Kauf und die Pflanzung von Geranium (Storchenschnabel). Ich hatte großartige Blütenberge gesehen und wollte die nun auch in meinem eigenen Garten haben. Tatsächlich sind Geranium pflegeleichte, vielfältig einsetzbare und zudem noch hübsche Gartengeschöpfe und entwickeln sich, wenn man den richtigen Sorten für den angedachten Standort wählt, zu eben erwähnten Blütenbergen. Die je nach Sorte von Mai- Oktober blühen können.

 Geranium x oxonianum

Meine erste Geraniumpflanze sollte ein Geranium renardii sein, so stand s zumindest auf dem Schild. Ich hatte sie auf Verdacht gekauft ohne zu wissen, was ich mir da eingehandelt hatte. Das Teil dümpelte so vor sich herum und so entschloss ich mich Ende Mai 2009 der "Pracht" ein Ende zu setzten und sie bodennah abzuschneiden... es kann ja nie schaden,  soviel wusste ich im ersten Gartenjahr bereits...
Was dann passierte, hätte ich ja in dieser Dimension beim besten Willen nicht erwartet. Ich hatte innerhalb kurzer Zeit tatsächlich einen üppigen Blühberg von ca. 1qm in Rosa und stellte mit Erstaunen fest, das es sich bei dieser Sorte ganz gewiss nicht um das schwachwüchsige G. renardii handeln konnte. Wie sich heraus stellte, war es eine Sorte der gern "wuchernden" Geranium x oxonianum. Seit dem erfreut mich gerade diese Pflanze mit fortwährender Blütenpracht und einer Menge Ablegern, vorausgesetzt ich schneide sie nach dem ersten Flor runter und verwöhne sie regelmäßig mit Blaukorn und Wasser.

Der Blütenberg im Hintergrund

Ich bin sehr zufrieden mit diesem "Lückenfüller" Meine Lieblingssorten sind aber definitiv Geranium Gracile-Hybride 'Sirak' mit unheimlich schönen  großen Blüten, (leider blüht sie bei mir nur im Juni) Geranium Hybride 'Rozanne', die unendlich ausdauernd (bis Oktober) und wüchsig ist und Geranium Hybride 'Pink Penny', eine spät blühende Sorte mit schöner Zeichnung.
Für mich ist der Storchenschnabel ein pflegeleichtes Universalgenie, von dem man im Garten nicht genug haben kann und der besonders den Spätfrühlingsgarten bereichert.

Meine Sammlung in Bildern: Geranium

Vermehrung:
Je nach Sorte: Teilung ( z.B. G. x oxonianum,  G. pratense, G. x magnificum, G. psilostemon und diverse Hybriden)  Wurzelstecklinge bei Sorten mit Rhizomen ( Bodendecker) z.B. G. endressi,  G. x cantabrigiense und G macrorrhizum

Schnitt:
Die meisten Sorten vertragen einen Rückschnitt nach der ersten Blüte (nicht bei G.dalmaticum  und G. renardii) Damit verhindert man auch die Selbstaussaat, die besonders bei G. x oxonianum lästig werden kann.
G. macrorrhizum und G. x cantabrigiense sind Flächendecker und  brauchen nicht regelmäßig geschnitten werden (nur wenn Verjüngung notwendig)

Standort:
Geraniumsorten sind in ihrer Standortwahl unterschiedlich, es gibt viele genügsame Sorten wie z.B.G. x cantabrigiense und G macrorrhizum für Sonne und Schatten und anspruchsvolle Sorten die humusreichen Boden bevorzugen.

Erhältlich bei:
z.B. bei: Staudengärtnerei Gaissmayer
Hier kann man der Beschreibung auch die notwendigen Standortbedingungen, entnehmen.

Bücher:
Geranium für den Garten, Coen Jansen, Ulmer, ISBN-10: 3800166135  Sehr empfehlenswert!
Geranium. Freiland-Geranien für Garten und Park, Peter F. Yeo, Verlag Ulmer, Was für das ausgesuchten Fachmann!

Samstag, 15. Januar 2011

Juhu, das erste Schneeglöckchen


Es ist der 15. Januar, das muss man sich mal vorstellen, 10 Grad, ein laues Lüftchen, Sonnenschein... das schreit nach Gartenarbeit. So habe ich mir den heutigen Nachmittag mit den ersten Rückschnittarbeiten vertrieben. In den Zeitungen wird ja immer propagiert, dass man Gräser, Fetthenne und diverse Samenstände zwecks winterlicher Ästhetik stehen lassen soll... ich weiß nicht... die Fetthenne fällt immer um und wird matschig, die Gräser haben sich flachgelegt, Samenstände von Aster und Rudbeckia sind schwarz und sehen ziemlich traurig aus,  Frauenmantel und Geraniumreste liegen platt auf der Erde und werden vom Gewürm erfreut bearbeitet.  Und dazwischen... zartes neues Leben, die Krokusse haben´s eilig, Schneeglöckchen ebenso, Fetthenne auch. Überall sieht man voreilige Frühjahrsboten in den Startlöchern... Haaallo, heute ist der 15. Januar...
Ich frage mich jedes Jahr aufs neue, wie andere Gärtner mit den alten Laubresten und Staudenüberbleibseln umgehen, die wegen der erwähnten Winterästhetik noch auf den Beeten verteilt sind und vor Saisonbeginn weggeräumt werden wollen. Muss man da nicht höllisch aufpassen, dass man mit einem unbedachten Tritt in die Rabatte die neue Pracht zerstört... überall könnten doch kleine zarte Sprösslinge der neuen Frühlingssaison sein...Wo kann ich die Erde lockern und die Dellen im Beet beseitigen, lauert doch vielleicht gerade dort bereits die Narzisse im Untergrund?

Samstag, 8. Januar 2011

Tulpenroute 2011- eine Empfehlung

Letztes Jahr im April hatte ich ein paar inspirierende Gartenurlaubstage in den Niederlanden.
Hier findet jedes Jahr die Tulpenroute statt, dieses Jahr vom 16.04.-8.05. Man fährt entlang farbiger Tupenfelder, kann sich über den Tulpenanbau informieren und Gärten besuchen, die anlässlich dieser Zeit geöffnet haben. Sehr zu empfehlen auch ein Besuch in der Gärtnerei Joosten, hier findet man ein umfangreiches Iris und Hemerocallisangebot und kann schönste "Urlaubserinnerungen" erwerben.  Wer also etwas Entspannung und Farbspektakel braucht, der sollte Ende April (noch nicht in der ersten Woche, da sind die Tulpen noch nicht so weit...) für ein paar Tage in die Region Nordostpolder ins Flevoland fahren.

Mein Post von der Reise 2010 hier...

Donnerstag, 6. Januar 2011

Bilder vom Herbst

Ohne Frage, auch dem Herbst kann der Gärtner einiges abgewinnen. Das Licht wird wieder milder, Herbstastern, Fetthenne, Gräser, Herbstzeitlose, Dahlien... alle geben ihr Bestes und blühen in den schönsten Farben... bis der erste Frost das Zeichen gibt zum Ausruhen... ab jetzt bereiten sich Stauden und Co auf ihre Winterruhe vor. Nur wir Gärtner, wir planen bereits das neue Gartenjahr, stecken Zwiebeln ohne Ende, pflanzen Bäume und  Sträucher, legen Beete an, harken das Laub weg, schneiden runter wo s denn sein muss und fürchten uns vor dem Tag, an dem sich der erste Schnee ankündigt und alles in den endgültigen Winterschlaf fällt.


Sonntag, 2. Januar 2011

Auf ein Neues...

Eigentlich geht es ja schon seit dem 22. Dezember wieder "bergauf", zumindest mit den täglich zu erhoffenden Sonnenstunden, aber jetzt nach dem wir den Jahreswechsel passabel überstanden haben und nun statt 2010 ... 2011 schreiben, wendet es sich Guten... das nächste Gartenjahr wird wieder beginnen- definitiv, und bis dahin... Alles Gute und Glück für alle Gartenfreunde und Blogleser... sammelt Kräfte...denn wir werden sie brauchen, wenn das Grüne wieder ergrünt und erblüht.
Auch die Enten warten auf Besserung...