Sonntag, 28. November 2010

Hatfield House Garden

Nach dem Besuch von Sissinghurst Garden sollte nun der nächste Gartenbesuch im Rahmen des Kurzeitaufenthaltes im Juni in London anstehen. Da auch der Garten von Hatfield House bequem per Zug zu erreichen ist und in diversen Gartenempfehlungsinternetseiten mit der vollen Punktzahl bewertet wurde, war der Entschluss hier her zu fahren bereits bei der Urlaubsvorbereitung gefallen. Den Garten zu finden ist in diesem Fall überhaupt kein Problem. Denkbar einfach steigt man in London -Kings Cross- in den Zug und in Hatfield wieder aus, dann noch kurz nach links und über die Straße und schon ist man im weitläufigen Park von Hatfield House. Da auch der gemeine Adel in England nicht mehr allein von seinen Habseligkeiten die wunderbaren Schloss- und Parkanlagen erhalten kann, werden hier wie auch andernorts Familienfeste und kulturelle Veranstaltungen in "gediegenem Ambiente" ausgerichtet und Schloss- wie Gartenbesichtigungen gegen Geld angeboten. Da ich ja bekennender Fan des formalen Gartens bin, erfreute mich natürlich sofort der erste Eindruck- ein tiefer liegender Garten durch Hecken gegliedert- der Knotengarten.

Der erste Eindruck war also schon einmal viel versprechend. Da mein Wissen zum Garten nur daraus bestand, dass er schön sein soll, fühlte ich mich hier wie seinerzeit Kolumbus in Amerika...ich "entdeckte" völlig unvoreingenommen den Garten, ging durch Laubengänge, am Staudenbeet im Duftgarten vorbei, durch das Kräuterrondell, die Wildblumenwiese, den Skulpturengarten...
Schon zu Beginn des Besuches nahm ich eine dichte Eibenhecke wahr und nun war der Moment gekommen sich auch diesen Gartenbereich zu erschließen- das Westparterre.

Was ich hier beim Betreten des Inneren der Heckenumfassung sah, hätte ich in meinen kühnsten Garten-Träumen nicht erwartet. Da erschloss sich mir feinste Vorsommerblütenpracht, üppigst mit Storchenschnabel, Akelei, Mohn, Iris, Wolfsmilch, Allium und weiteren Stauden geradezu perfekt arrangiert. Dieser Gartenbereich war ab sofort mein neues Zuhause. Hier kam ich einfach nicht mehr weg...hatte ich den Weg endlich wieder aus dem Parterre gefunden, musste ich dann doch wiederholt zurück.... Immer wieder musste ich die unglaubliche Blütenfülle bewundern, die formal aber trotzdem völlig zwanglos gepflanzt war... und diese Arten- und Sortenvielfalt... Seitdem bin ich z.B. endgültig von der Schönheit der Iris überzeugt.



Nach drei Stunden Aufenthalt in diesem Kleinod perfekter englischer Gartenkunst wurde noch das Herrenhaus und von dort aus der zweite Bereich des Gartens mit Labyrinth und Gemüsegarten bewundert, der leider für Besucher nicht geöffnet hatte. Da das Schloss noch vom englischen Adel bewohnt wird, fühlt man sich hier der englischen Kultur und Lebensweise in besonderer Weise "verbunden". Ein gutes Gefühl, das einen höchst befriedigt und mit den besten Erinnerungen aber schweren Herzens, wieder ins eigene Leben abreisen lässt.  und noch ein Link...  

1 Kommentar:

  1. Auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Wer Gärten liebt, und das tun ja offensichtlich alle hier, der sollte sich beim nächsten Englandbesuch dieses Schmuckstück nicht entgehen lassen.

    Gruß
    Ludovic Cruchot

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